Pressemitteilung der Jade Race UG – 15.07.2020
Pressemitteilung der Jade Race UG
Varel 15.07.2020
Da wir bis zum heutigen Tag die zugesagte Unterstützung vom Landkreis Friesland nicht bekommen haben, starten wir auf www.jade-race.de jetzt die Online Petition „Zum Erhalt des Jade-Race“, mit dem wir 2021 den Veranstaltungskalender gerne wieder bereichern wollen.
Am 04.12.2019 bekamen wir von der Geschäftsführung des Jade-Weser Airports die Nachricht, dass der Flugplatz als Veranstaltungsort für das Jade-Race nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Diese Aussage steht im krassen Gegensatz dazu, dass uns in der vorangegangenen Sitzung der Gesellschafter (Landkreis Friesland und Stadt Wilhelmshaven) die Weiterführung noch in Aussicht gestellt worden ist!
Am 09.12.2019 wurde das Thema Jade-Race auf die Tagesordnung der Versammlung: Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Kreisentwicklung und Finanzen in Jever gesetzt.
Quelle: https://buergerinfo.friesland.de/si0057.asp?__ksinr=1414
Alle anwesenden Parteien haben sich für den Erhalt des Jade-Race ausgesprochen und betont wie wertvoll die Veranstaltung für die Region ist!
Trotzdem ist bisher nichts passiert. Warum?
Der neue Asphalt
Der Grund für die Einstellung liegt nicht an Vorbehalten gegen das Rennen, sondern an der Qualität des neuen Belags auf der Start- und Landebahn. Die erst 2019 von den Betreibern (Landkreis Friesland und der Stadt Wilhelmshaven zu je 50%) mit 1,8 Millionen Euro Steuergeldern sanierte Fahrbahndecke hat auf Belastung mit Absenkungen und Abdrücken reagiert. Ein Effekt, der eindeutig nicht auf die spezifische Nutzung durch Rennfahrzeuge oder die Serviceflotte des Jade-Race zurückzuführen ist. Schon vorher hat eine eingesunkene Walze der Baufirma dieses Schadensbild am neuen Fahrbahnbelag verursacht.
Ich möchte noch einmal betonen, dass durch unsere Rennfahrzeuge auf der Start- und Landebahn keine Beschädigungen entstanden sind!
Die Flugaufsichtsbehörde hat die Bahn nach der Jade-Race Veranstaltung überprüft und laut der Geschäftsführung gab es keine Beanstandungen.
Auch im normalen Flugbetrieb kann schweres Bergegerät zum Einsatz kommen, dem die Fahrbahndecke genauso wenig gewachsen sein wird. Oder anders ausgedrückt: Einer Autobahn oder einer öffentlich genutzten Straße würde man diese fehlerhafte Qualität sicher nicht durchgehen lassen.
Die punktuelle Belastung ist bei einem Flugzeug wesentlich höher gegenüber unseren Rennwagen. In Zahlen: Laut offizieller Aussage des Flugplatzes ist die Bahn für Flugzeuge bis 14 Tonnen und Hubschrauber bis 20 Tonnen freigegeben. Unsere Wettbewerbsfahrzeuge bringen 800 Kilogramm – ca. 2000 Kilogramm auf die Waage.
Die Gummimischung der Rennreifen ist zudem so weich, dass an dem Asphalt keine Beschädigungen entstehen. Schließlich hat der „alte“ Belag zehn Jahre schadlos funktioniert!
Quelle: https://www.edwi.info/piloten/flugplatzinfo.html
Warum ist der Asphalt eingesackt?
Wir sehen uns auf Nachfrage mit Aussagen der ausführenden Firmen konfrontiert, die schwer miteinander in Einklang zu bringen sind. Zum einen wird die Gewährleistung auf eventuelle Schäden verweigert, wenn das Rennen weiter betrieben wird. Dabei war allen schon im Vorfeld bekannt, dass das Jade-Race auf dem Flugplatz seit 10 Jahren stattfindet und der neue Belag den Anforderungen gewachsen sein sollte!
Das ist ein bisschen so, als wenn sich ein Straßenbauer nach Fertigstellung der Baustelle über Autos beschwert, die eine Strasse nutzen.
Zum zweiten soll der Asphalt durch eine hohen Polymeranteil eine sehr hohe Druckfestigkeit haben und damit besonders hochwertig sein. Das hat sich im Praxisbetrieb leider nicht bestätigt. Damit stellt sich natürlich die Frage, ob der Belag überhaupt die geforderte Qualität hat.
Zwei temporäre Faktoren könnten für das Einsacken eine Rolle spielen: Die Temperaturen, die allerdings beim Jade Race 2019 deutlich unter den als kritisch angesehenen 50 Grad lagen.
Zum zweiten die Zeit, die für das Aushärten benötigt wird. Der Belag wurde erst sechs Wochen vor der Veranstaltung fertig gestellt. Vielleicht hat er jetzt nach einem Jahr seine vollständige Traglast erreicht, so dass aktuell keine vergleichbaren Schäden auftreten würden und der Grund für die Einstellung unseres Rennens gegenstandslos geworden ist.
Von der CDU wurde eine Kontrollprüfungen durch eine unabhängige und neutrale Prüfstelle nach ZTV Asphalt-StB. gefordert.
Quelle:https://buergerinfo.friesland.de/to0050.asp?__ktonr=20737
Ihre Ergebnisse sind die wesentliche Grundlage für die Abnahme und die Abrechnung.
Quelle: https://www.asphalt.de/fileadmin/user_upload/technik/prfungen.pdf
Sollte diese Untersuchung positiv ausfallen, steht der Weiterführung des Jade-Race nichts mehr im Weg. Die Tragfestigkeit wäre gegeben und das Jade-Race ist über die von Landrat Sven Ambrosy geforderte Veranstalterversicherung abgesichert. Über den Stand haben wir leider keine Information.
Infos Asphalt : https://www.asphalt.de/themen/technik/9-pruefungen/
Alternative Veranstaltungsorte
Das Jade-Race muss nicht zwingend auf dem Flugplatz Mariensiel durchgeführt werden. Natürlich haben wir uns um Alternativen bemüht. Es wurden im Umkreis von 300 Kilometern 4 Flugplätze angefragt, die das Potential gehabt hätten. Leider haben wir keine positive Antwort bekommen.
Dabei bietet sich eine alternative Rennstrecke tatsächlich in unmittelbarer Nachbarschaft an. Der für den militärischen Flugbetrieb nicht mehr genutzte Fliegerhorst Jever ist grundsätzlich durch einen Zentralerlass für motorsportliche Zwecke nutzbar. Die nötige Zustimmung durch den DMSB und den ADAC liegen vor. Stimmt der Kommandeur des Objektschutzregiments der Durchführung zu, könnte das Jade-Race an neuer Stelle sein Zuhause finden.
Vor mehreren Jahren wurden zur aktiven Zeit der Luftwaffe bereits Slalomrennen und andere öffentliche Veranstaltungen auf dem Flugplatz veranstaltet. Auch heute finden öffentliche Laufveranstaltungen auf dem Gelände statt. Warum nicht auch das Jade-Race? Die Bundeswehr könnte das Event auch für Öffentlichkeitsarbeit und Truppenwerbung nutzen, wie sie es lange beim Jade-Race getan haben.
Eine besondere Ehre und Freude liegt in dem Ereignis begründet, dass der Landkreis Friesland die Entscheidung des Ministers herbeigeführt hat, dem ObjSRgtLw den ehrenvollen Zusatz „Friesland” als Ausdruck der besonderen Beziehung und der großen Verbundenheit zur Region zu verleihen.
Quelle : https://www.schortens.de/leben-in-schortens/schortens/bundeswehr.html
Diese besondere Verbundenheit würde der Region Friesland eine Internationale Motorsportveranstaltung erhalten!
Aber leider will man nicht einmal mit uns über die eventuelle Möglichkeit einer Durchführung sprechen.
Quelle: Anlage Absage BW
Wirtschaftsfaktor Jade-Race
Das Jade-Race gehört in der Region Friesland / Wilhelmshaven zu den größten, privat organisierten Events. Es bringt bis zu 10.000 Besucher aus ganz Europa in unsere Region, die sich vor Ort mit Lebensmitteln und Unterkünften versorgen und so beträchtliche Einnahmen generieren. Viele Besucher und Rennteams verbinden das Jade-Race mit einem Urlaub in unserer Region. Angesichts der verstärkten Fokussierung auf das Tourismusgeschäft sollte ein internationales Motorsportevent von Interesse auch für den Landrat und Vorsitzenden des Tourismusverband Nordsee e.V. Sven Ambrosy und auch OB Wilhelmshaven Carsten Feist sein.
Das Jade-Race als Plattform für Tourismus, Wirtschaft, technische Innovation, modernen Fahrzeugbau und spannendes Renngeschehen ist ein einzigartiges Unterhaltungsprogramm, das auch bei gestiegenem Umweltbewusstsein politisch gewollt ist und erhalten bleiben sollte. Im Landkreis Friesland hängt doch viel vom Tourismus ab!
Auch wirtschaftlich ist das Jade-Race sicher nicht wenig lukrativ für den Flugplatz und bedeutet Einnahmen, die direkt den Steuerzahler entlasten. Der Flugplatz wird vom Landkreis Friesland und der Stadt Wilhelmshaven zu je 50% betrieben und aus Steuergeldern finanziert. Eine Lande- oder Startgebühr kostet im Durchschnitt zwischen 10 € bis 45 € pro Flugzeug – die Jade-Race UG bezahlt mehrere Tausend Euro an Platzmiete für drei (!) Tage.
Der Flugplatz profitiert zusätzlich vom Jade-Race. Wir stellen zum Beispiel ein für mehrere tausend Euro angeschafftes Flugfeldreinigungsgerät unentgeltlich zur Verfügung. Eine „Win/Win“ Situation!
Wir hoffen, dass wir mit der fortgesetzten Unterstützung durch die Bevölkerung, der Fans, unserer Politik (Landrat S. Ambrosy und Umweltminister Olaf Lies, Abgeordnete Siemtje Möller), der Behörden, der Verwaltung und natürlich unsere Presse die Chance bekommen, das für die Region so erfolgreiche, touristisch sowie wirtschaftlich ertragreiche Event weiter durchführen zu können.
Wir sind jederzeit bereit, mit allen Verantwortlichen am runden Tisch offen und transparent wie bisher die bestmögliche Variante des Jade-Race der weiteren Zukunft miteinander zu besprechen bzw. zu gestalten.
Wir sind in der glücklichen Lage, den wirtschaftlichen Folgen der Corona Krise mit einem blauen Auge entkommen zu sein, so dass wir 2021 ein Jade-Race durchführen können.